118 ausgeflogene Bartgeier

118 - so viele Bartgeier sind in der Schweiz bereits ausgeflogen!

Dank Wiederansiedlung brüten Bartgeier seit 2007 wieder in der Schweiz. Inzwischen gehen 71 von 118 ausgeflogenen Bartgeier auf Wildbruten zurück. Allein im Jahr 2018 sind schweizweit neun Wildbruten geglückt. Jungtiere aus der Zucht bleiben dennoch wichtig. So wurden mit der erfolgreichen Auswilderung der Junggeier Finja und Fredueli bei Melchsee-Frutt auch dieses Jahr seltene Blutlinien gestärkt. Dies hilft, Inzuchtproblemen in der noch kleinen und auf einen starken Schutz angewiesenen Population vorzubeugen.

 

In 28 Jahren 47 Bartgeier ausgewildert

Mit der Auswilderung von drei jungen Bartgeiern im Schweizerischen Nationalpark startete vor 28 Jahren die Bartgeier-Wiederansiedlung in der Schweiz. Nahezu jährlich kommen zwei bis drei weitere Junggeier aus dem internationalen Erhaltungszuchtprogramm für Bartgeier dazu. Inzwischen wurden in der Schweiz 47 Tiere ausgewildert. Seit dem Jahr 2015 werden die Auswilderungen der Stiftung Pro Bartgeier im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock, nahe von Melchsee-Frutt im Kanton Obwalden durchgeführt. 

Genetische Vielfalt braucht weitere Auswilderungen

Bei den laufenden Auswilderungen geht es nicht primär darum, die Anzahl der Bartgeier zu erhöhen. Vielmehr ist es wichtig, genetische Vielfalt aus der Zucht in den Wildbestand zu bringen. Denn viele der heute in den Alpen lebenden Bartgeier sind nahe verwandt. Ohne Blutauffrischung können ansonsten in wenigen Generationen Inzuchtprobleme auftreten.

Finja und Fredueli erfolgreich in der Zentralschweiz ausgewildert

Auch die beiden Bartgeier Finja und Fredueli, die dieses Jahr in der Zentralschweiz ausgewildert wurden, helfen die genetische Diversität der Alpenpopulation zu erhöhen. Die Aussetzung von solchen besonders wertvollen Tieren erfolgt in der Schweiz, weil hier die Bedingungen für Bartgeier besonders gut sind. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass in der Schweiz und in den Schweiz-nahen Alpen ausgewilderte Bartgeier besonders gute Chancen haben später erfolgreich zu brüten. Die Erfolgsaussichten für die im Süden oder Osten des Alpenbogens ausgewilderten Bartgeier sind deutlich tiefer.

Trotz erfreulichen Zahlen: Ein starker Schutz bleibt wichtig

In der Schweiz erfolgten die ersten erfolgreichen Wildbruten im Jahr 2007 und inzwischen sind bereits 71 wildgeschlüpfte Junggeier in der Schweiz ausgeflogen. In diesem Jahr sind acht Wildbruten im Kanton Graubünden und eine im Wallis geglückt. Alpenweit waren es insgesamt 29 Jungtiere. Damit wächst der Bartgeierbestand im Alpenraum weiterhin an. Dieser wird aktuell auf rund 210 bis 250 Tiere geschätzt. Davon leben rund 75 bis 90 Tiere in der Schweiz. Diese erfreulichen Zahlen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich insgesamt nach wie vor um eine sehr kleine Population handelt, die weiterhin auf einen starken Schutz angewiesen ist. 

Freiwillige für Bartgeierbeobachtungstage gesucht!

Die Bestandesschätzungen basieren auf den Beobachtungen der jährlich durchgeführten internationalen Bartgeierbeobachtungstage. Der nächste Stichtag für diese Zählung, für welche die Stiftung Pro Bartgeier Freiwillige sucht, ist am 6. Oktober. Hier geht es zu weiteren Informationen>>