Erster Tessiner Bartgeier
Am Montag, dem 31. Juli 2023, ist erstmals im Tessin ein wildgeschlüpfter Bartgeier ausgeflogen. Dies vermeldet die Vogelkunde- und Vogelschutzorganisation Ficedula, die das Brutgeschehen des Tessiner Brutpaars intensiv überwacht hat. Damit kann der Bartgeier nun auch im Tessin definitiv wieder zur heimischen Fauna gezählt werden.
Lepontino, soll der erste Tessiner Junggeier heissen. Namensgebend sind die Lepontinischen Alpen, zu denen die Tessiner Bergwelt gehört. Hier zieht Lepontino seine ersten Kreise und wird vorderhand noch von seinen Eltern gefüttert. Im Herbst wird der Junggeier aber bereits selbständig seine Nahrung, die vorwiegend aus Knochen verendeten Huftiere besteht, finden. Dann beginnen die Lern- und Wanderjahre, die Lepontino wohl im ganzen Alpenraum herumführen werden. Doch die Chancen sind gross, dass er sich in fünf bis sieben Jahren ebenfalls im Tessin niederlassen und selber zum Wachstum der Tessiner Bartgeierpopulation beitragen wird.
Bereits in den letzten beiden Jahren starteten Brutversuche im Tessin. Doch oftmals gelingt die erste Aufzucht eines Jungvogels erst nach mehreren Versuchen. Die Fortpflanzung des Bartgeiers erfolgt sehr langsam. Höchstens ein Küken kann ein Brutpaar pro Jahr aufziehen, wenn alles gut verläuft und keine Störungen zu einem Brutabbruch führen. Deshalb ist ein guter Schutz und die nahe Überwachung der Brutpaare ein wesentlicher Teil für den Erfolg des Bartgeier Wiederansiedlungsprojekts.
Weitere Informationen: Newsbeitrag von RSI vom 2. Aug. 2023