Montag, 07.07.2014

Unser Kontrollblick am Morgen sagt uns, dass Noel-Leya die nasse Nacht an einem trockenen Plätzchen in der Felswand verbracht hat. Schils hingegen muss nass geworden sein, denn wir können ihm dabei zusehen, wie er sein pitschnasses Federkleid in den ersten Sonnenstrahlen trocknet. Später wird sich Schils in stundenlanger Arbeit mit einem Knochen beschäftigen. Er versucht, den Knochen vom Rest des Skeletts zu lösen, damit er ihn schlucken kann, was ihm aber noch nicht gelingen will. Mit Fleischresten, Sehnen und Knorpel wird er dennoch genug Nahrung aufnehmen.

Das feucht-warme Wetter lockt die Alpensalamander hervor (Bild). Mit etwas Glück kann man unter diesen Bedingungen die hübschen Tiere sogar tagsüber auf Wanderwegen entdecken. Die kleinen Schwarzen sind, eher untypisch für eine Amphibienart, in ihrer Lebensweise gänzlich unabhängig von Wasser. Zudem entwickeln sich aus den befruchteten Eiern die Larven nicht im Wasser, sondern im Bauch des Muttertiers. Nach zwei bis drei Jahren gebärt das Weibchen die vollständig entwickelten Jungtiere. Diese Merkmale sind Anpassungen an den alpinen Lebensraum, wo die Sommer kurz und geeignete Wassertümpel eher rar sind.

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